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Promiwahn oder Quotenkrieg? Der größte Mist aller Zeiten im Fernsehen, der Musik und anderen Medien [Kindle Edition]

von Grace

 

Klappentext / Kurzbeschreibung

Die Autorin stellt schonungslos die schlechtesten Musiker, Bands, Schauspieler und Theater vor. Sie hat das mediale Grauen gehört, gesehen und hautnah erlebt. Dabei spart sie weder an Kritik noch nimmt sie ein Blatt vor den Mund. Zynisch und manchmal mit viel Augenzwinkern geht sie mit Darbietungen ins Gericht, die uns im Fernsehen und den Medien präsentiert werden.
In "Promiwahn oder Quotenkrieg? - Der größte Mist aller Zeiten" erfahren Sie, wer die schlechteste Band aller Zeiten war und bei welchem Theater man sich noch vor der Pause übergeben muss. Und keine Sorge: Mittelmäßigkeit hat keine Chance! Es geht um Extreme und die werden gnadenlos auseinander genommen.
Achtung: Nicht für Justin-Bieber-Fans geeignet!
Menschen mit schwachen Nerven sollten die Finger davon lassen. Und wer weder Satire noch Zynismus verträgt, der kauft es erst besser gar nicht.

 

 

Inhalt und Umsetzung

Jaja. Der letzte Satz der Kurzbeschreibung ist ein netter Versuch. Hat er doch etwas von "des Kaisers neue Kleider". Wer seine prachtvollen Gewänder nicht sieht, muss dumm sein.

Nun, dumm bin ich nicht. Da bin ich mir sicher. Und ich würde auch nicht sagen, dass ich den Humor von Frau "Grace" nicht teilen würde. Ganz im Gegenteil! Er deckt sich mit dem meinen zu gut und gern neunzig Prozent. Oder anders ausgedrückt: sie und ich hätten eine Menge Spaß zusammen, wenn wir uns treffen würden und über das Fernsehen, die Musikindustrie und diverse andere Themen herziehen würden.

 

Denn das ist es, was Frau "Grace" den Lesern bietet: Eine ausgedehnte Lästerei. Die dann aber sprachlich gewandt. Fehler im Lektorat sind mir nicht aufgefallen (zumindest kann ich mich nicht erinnern - das Büchlein habe ich vor einigen Tagen gelesen). Das Layout ist ansprechend und wirkt professionell.

 

Dennoch: mir fehlte während des Lesens die Tiefe. Die Informationen, von denen ein Vorposter gesprochen hatte (vgl. Amazon) habe ich nicht finden können. Da habe ich innerhalb einer halben Stunde effektiver eine beliebige Suchmaschine genutzt. Selbst dann wenn es mir um die Band "John's Children" gegangen wäre. Zumindest das kann ich Frau Grace anrechnen: von diesen Jungs las ich in ihrem Buch das erste Mal.

Aber tiefschürfende Informationen?

Nicht, dass ich mir diesbezüglich Offenbarungen erhofft hätte. Schon gleich gar nicht in einem satirisch angehauchten Buch. Aber genau das ist es dann, was schmerzlich fehlt: Lästern macht doch nur Spaß, wenn ein bisschen Substanz dahinter ist.

 

Klar - Frau "Grace" und ich teilen unsere Meinung über einen pupertierenden Sänger, der reihenweise Teenies schreiend zusammenbrechen lässt. Nur finde ich es nicht sonderlich unterhaltsam, wenn sie (überpitzt dargestellt) schreibt: Der ist doof.

Das weiß ich nämlich schon ;o)

Der ist doof, weil ... ?

Das was hinter dem "weil" kommen müsste, hat schlichtweg gefehlt. So verraucht der hübsche Ansatz leider ungenutzt.

 

Oder der nette Ansatz zu einem quotenträchtigen Tauschformat auf einem bekannten Privatsender: Liebe Frau "Grace", wieso haben Sie mit Ihren Ausführungen aufgehört, bevor es richtig los ging? Gerade solche Formate bieten eine schier unendliche Flut an Läster ... äh ... T'schuldigung ... Satire-Futter. Ich muss sagen, besonders in diesem Kapitel hätte ich mir mehr erhofft. Nun ja. Sei es drum ...

 

Nun. Es war kurzweilig, es war unterhaltsam. Es war auch ironisch. Aber Satire? Oder gar Zynismus? Nein. Da bin ich anderes gewohnt.

 

Komme ich zu dem Todschlagargument eines bekannten Onlineportals: Der Preis ist angemessen. Man kann nichts verkehrt machen. Und das meine ich so, wie ich es sage: 99 Cent sind absolut in Ordnung.

 

 

Fazit

Ganz nett.