Erste Gehversuche

Vorsichtige Annäherung an das neue Medium Ton

... und klar, dass es nackte Menschen sind ...

 

Die ersten Schritte sind immer von der vorsichtigen Sorte. Hangelt man sich nicht instinktiv an dem entlang, was einem vertraut ist?

Nun. Die zweite Dimension ist mir ebenso vertraut, wie einigen von Ihnen Ihre Westentasche - sollten Sie ein entsprechendes Kleidungsstück tragen.

Scherzhaft sage ich all denen, die es denn hören wollen und auch denen, die nicht - sofern sie nicht schnell genug entweder das Thema oder den Raum wechseln - dass ich die dritte Dimension in meinen Zeichnungen sehe. Dass ich das Objekt sozusagen herausmodelliere.

Allerdings ... ganz so scherzhaft ist es nicht. Denn genau das tue ich. Wenn ich den Bleistift, die Pastellkreide und sogar den Pinsel schwinge, mache ich genau das: ich arbeite die Strukturen heraus, die bis dato nur in meinem Kopf existieren und die ich fast mit meinen Händen greifen könnte, wenn ich es wollte. Es ist ein großartiges Gefühl das zu tun. Es ist ... ein schöpferischer Akt.

Ansatzweise bin ich bereits in die dritte Dimension vorgedrungen. Wenn ich meinen Werken (ja, ich gönne mir an dieser Stelle das großspurige Wort) hier und dort ein Ziegenhorn, eine Handvoll Sand oder einen Klecks Strukturpaste spendiere, dann bin ich nicht mehr soweit von dem entfernt, was man ein Relief nennen kann.

Was also, wenn ich die Leinwand quasi wegrationalisiere und die Strukturpaste durch einen Klumpen Ton ersetze?

Was, wenn ich auf diese Weise meine ersten vorsichtigen Gehversuche starte?

 

 

Text: 11.12.2016

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